Eine Camping Sat-Anlage ermöglicht einen guten TV-Empfang unterwegs oder auf dem Campingplatz. Egal ob mobile Sat-Anlage oder fest auf dem Wohnmobil montiert: Wir klären hier, wie eine Camping Sat-Anlage funktioniert und wie du sie ausrichtest.
Außerdem haben wir die Unterschiede zwischen manuellen, halbautomatischen und vollautomatischen Satanlagen zusammengestellt und klären, wann eine große Parabolantenne sinnvoll ist und wann eine kompakte Flachantenne oder Domantenne ausreicht.
So funktioniert eine Camping Sat-Anlage
Eine mobile Sat-Anlage oder eine stationäre Anlage auf dem Wohnmobil oder den Wohnwagen funktioniert genauso, wie eine Satellitenanlage auf Wohnhäusern: Eine Antenne empfängt Signale des entsprechenden Satelliten, der in einer Höhe von rund 36.000 Kilometer die Erde umkreist. Fernseh-Satelliten bewegen sich mit der Rotation der Erde mit, sodass sie sich aus unserer Sicht nicht bewegen (geostationäre Satelliten) und eine feste Ausrichtung von Sat-Anlagen auf den Satelliten ermöglichen.
In Deutschland richtest du deine Sat-Antenne am besten auf den Astra 1 Satelliten aus, auch Astra 19,2° genannt, der alle deutschsprachigen TV-Sender und auch die Radio-Sender überträgt. Für andere Sender können Eutelsat oder Türksat besser geeignet sein. Außerhalb von Europa musst du dich für jedes Land separat informieren, welcher Satellit dort seinen Empfangsbereich hat.
Manuelle, halbautomatische, vollautomatische Camping Sat-Anlage
Weiter unten findest du Tipps dazu, wie du eine Satanlage installieren und manuell ausrichten kannst. Generell gibt es hier drei Varianten:
- Manuelle Sat-Anlagen musst du per Hand ausrichten. Ein sogenannten Satfinder kann dir helfen, die perfekte Ausrichtung zu finden.
- Halbautomatische Sat-Schüsseln richtest du zwar manuell aus, das Bewegen der Schüssel funktioniert aber motorbetrieben und lässt sich dadurch feiner steuern.
- Vollautomatische Sat-Anlagen richten sich auf Knopfdruck komplett automatisch aus, sind aber auch deutlich teurer.
Die besten Sat-Anlagen für Wohnmobil und Wohnwagen
Hier findest du vollautomatische Camping-Sat-Anlagen, die sich zur Dachmontage auf dem Wohnmobil oder Wohnwagen eignen:
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Hier findest du die beliebtesten Camping-Sat-Anlagen:
TV beim Camping: Sat-Anlage im Vergleich zu DVB-T2 und WLAN
Eine Sat-Anlage hat für Camper einige Vorteile. Während eine DVB-T Antenne für das Wohnmobil (oder genauer gesagt: eine DVB-T2-Antenne) zwar in der Anschaffung günstiger ist, ist die Senderwahl eingeschränkt. Nur die öffentlich-rechtlichen Programme sind kostenlos, weitere Programme musst du kostenpflichtig dazubuchen. Im Ausland ist ein Empfang deutscher Programme nicht möglich.
Seltener bieten Campingplatze auch DVB-C (digitales Kabelfernsehen) an. Hierfür musst du einen Fernseher mit passendem Kabel einfach nur einstecken. Ideal ist das für Camper, die immer am gleichen Campingplatz sind, wo dieser Anschluss angeboten wird.
Fernsehen über WLAN ist eine gute Alternative, funktioniert aber nur dann perfekt, wenn ein stabiles WLAN gewährleistet ist. Leider ist das nicht auf allen Campingplatzen und Stellplätzen der Fall. Statt über das WLAN ist ein Empfang auch über einen Hotspot per Mobilfunknetz möglich. Im Mobilfunk kommt jedoch schnell viel Datenvolumen zusammen, das extra kostet.
Möchtest du mobil und möglichst störungsfrei beim Campen fernsehen können, ist eine Camping Sat-Anlage (DVB-S/DVB-S2) eine gute Lösung. Außer dem Anschaffungspreis hast du keine laufenden Kosten. Wählst du eine vollautomatische Satanlage entfällt sogar das Ausrichten. Das hat aber auch seinen Preis, worauf wir unten genauer eingehen.
Aufbau einer Camping Sat-Anlage
Wie sieht eine Camping Sat-Anlage aus und was benötigst du an Zubehör? In der Regel ist in einem Komplettset alles enthalten, was du zum Fernsehen benötigst. Einige Sets kommen sogar mit Fernseher. Hier findest du Informationen zu den wichtigsten Bestandteilen einer mobilen Sat-Anlage.
Die Antenne
Die Antenne empfängt das Satellitensignal. Dabei kommen drei verschiedene Formen von Antennen infrage:
- Sat-Schüssel (Parabolantenne): Die häufigste Form der Satelliten-Antenne ist zwar groß und dadurch auch windanfälliger, bietet dafür aber eine sehr guten Signalempfang. Ein Durchmesser ab 60 cm ist empfehlenswert, um einen störungsfreien Empfang zu gewährleisten. Mit Schüssel, Stativ und LNB hat die Anlage einen relativ hohen Platzbedarf. Dafür eignen sich große Satellitenschüsseln sogar für Gegenden mit sehr geringer Signalstärke.
- Flachantenne: Sehr kleine, kompakte Antenne mit integriertem LNB. Auf dem Wohnmobil, Campervan oder Wohnmaben montiert nehmen sie nur wenig Platz weg und eignen sich dadurch gut als stationäre Sat-Anlage. Wählst du hier dann noch ein vollautomatisches Modell, das sich selbst ausrichtet, bist du perfekt für unterwegs gerüstet. Allerdings kann die Signalstärke im Vergleich zu einer Parabol-Schüssel geringer sein.
- Domantenne (Kuppelantenne): Diese Antenne hat die Form einer Haube. Sie bietet dem weniger Angriffsfläche als eine Satellitenschüssel, ist aber größer und schwerer als eine Flachantenne.
LNB (Low Noise Block)
Ein LNB (Low Noise Block) dient dem Verstärken und Weiterleiten der Signale. Bei einer Sat-Schüssel wird der LNB in der Regel gegenüber der Schüssel montiert. Bei Flachantennen oder Domantennen (Kuppelantennen) ist der LNB bereits integriert.
Beim Camping reicht meist ein Single-LNB aus, der die deutschen Programme über Astra 1 empfängt. Möchtest du weitere Kanäle empfangen, zum Beispiel englische Kanäle über Astra 2, kannst du einen Duo LNB wählen, der die Signale von zwei Satelliten weiterleiten kann. Ein Triple LNB kann sogar drei Satelliten empfangen.
Receiver
Heute haben viele Fernsehgeräte bereits einen integrierten Receiver. Wenn nicht, benötigst du einen separaten Receiver zur Decodierung der Signale, um sie auf dem Fernseher anzuzeigen. Eine Fernbedienung gehört hier immer mit dazu.
Ausreichend lange Kabel
Manchmal denkt man bei der ersten Installation nicht daran: Aber wir empfehlen, dass du dir ein langes Satellitenkabel besorgen solltest, das LNB und Receiver / Fernseher verbindet. 10 Meter ist das Minimum, besser sind sogar 15 oder 20 Meter. Auf vielen Campingplatzen gibt es Bäume, die das Signal stören. Es kann durchaus sein, dass du deine Satellitenschüssel weiter weg hinstellen musst, damit sie optimalen Empfang hat. Schade, wenn es dann am Kabel scheitert.
Allerdings schwächt ein sehr langes Kabel auch die Signalstärke wieder ab. Hier musst du ausprobieren, was sich für dich am besten bewährt. Ein zusätzlicher Verstärker kann Abhilfe schaffen, wenn an deinem Lieblingsstellplatz keine optimale Signalqualität errreicht werden kann.
Weiteres Zubehör
Zusätzlich benötigst du je nach Sat-Anlage:
- Ein Stativ für die Satellitenschüssel ist meist im Lieferumfang einer Camping Sat-Anlage enthalten.
- Ein Fernseh-Abonnement ist immer nötig, wenn du private Sender in HD oder UHD sehen möchtest. Generell können Senderpakete beispielsweise bei Sky oder HD+ kostenpflichtig gebucht werden. Bei einigen TV-Geräten ist HD+ bereits integriert.
- Der Fernseher kann in einem Komplettset bereits mit dabei sein, was insgesamt ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis ergeben kann. Hier lohnt sich aber immer ein ausgiebiger Vergleich.
- Ein Satfinder erleichtert das Ausrichten manueller und halbautomatischer Satellitenanlagen (mehr dazu kannst du weiter unten nachlesen).
Stationäre und mobile Satelliten-Anlage fürs Camping
Beim Camping hast du bei deiner Satellitenanlage zwei Möglichkeiten: Die mobilen und stationären Anlagen. Wir haben hier beide Arten von Satanlagen mit ihren Vor- und Nachteilen gegenübergestellt.
Stationäre Camping Sat-Anlage
Stationäre Anlagen werden fest auf dem Dach des Wohnwagens, Wohnmobils oder auf dem Campingbus verbaut. Sie eignen sich besonders gut, wenn du häufig deinen Standort wechselst.
Vorteile der stationären Sat-Anlage:
- Die Sat-Anlage ist immer sofort einsatzbereit ist.
- Die Sat-Anlage nimmt keinen Stauraum beim Transport weg, sodass mehr Platz für eine Campingküche oder andere Ausrüstung bleibt.
Nachteile der stationären Sat-Anlage:
- Du hast weniger Möglichkeiten, die Position zu verändern, wenn Bäume oder andere Hindernisse den Satellitenempfang einschränken.
- Da sich hier eine vollautomatische Sat-Anlage am besten eignet, sind die Preise hoch. Du kannst aber auch eine Antenne nutzen, die sich mittels Dachdurchführung von innen manuell ausrichten lässt.
Mobile Camping Sat-Anlage
Mobile Camping-Satellitenanlagen werden jedes Mal neu aufgebaut und ausgerichtet. Die Anlagen eignen sich gut, wenn du nicht zu häufig den Standort wechselst oder wenn du eine besonders günstige Lösung suchst, zum Beispiel weil du die Anlage nur selten benötigst.
Vorteile der mobilen Sat-Anlage:
- Manuelle Anlagen sind sehr preisgünstig zu bekommen.
- Der Standort kann beliebig verändert werden, um die Signale optimal einzufangen.
Nachteile der stationären Sat-Anlage:
- Das Ausrichten und Aufbauen benötigt Aufwand.
- Während der Fahrt braucht eine Anlage mit großer Satellitenschüssel viel Stauraum.
Satelliten-Anlage manuell ausrichten
Vollautomatische Sat-Anlagen sind teuer. Dafür kannst du sie mit einem einzigen Knopfdruck ausrichten. Eine manuelle oder halbautomatische Anlage hingegen musst du selbst ausrichten, was jedoch recht einfach gelingt, wenn man weiß, wie. Dadurch lässt sich in der Anschaffung viel Geld sparen. Dafür musst die Antenne an jedem neuen Standort oder erneutem Aufbau wieder neu auf den Satelliten ausrichten. Wie das geht, erklären wir dir hier.
Was ist wichtig bei der Ausrichtung der Antenne?
Beim Ausrichten einer Satellitenantenne wird sowohl der horizontale Winkel (Azimut) als auch der vertikale Winkel (Elevationswinkel) eingestellt. Zusätzlich gibt es noch einen Skew-Winkel, der aber unwichtig ist, wenn du dich in Mitteleuropa aufhältst. Im weiter entfernten Ausland gibt an, wie der LNB justiert werden muss.
Spricht man vom Ausrichten der Antenne bedeutet das also: Du musst den horizontalen und vertikalen Winkel so einstellen, dass der Empfang optimal ist.
Hilfsmittel: Satfinder
Ein Satfinder ist ein kleines, nicht allzu teures Gerät, dass du zwischen LNB und Receiver montieren kannst. Bei Drehung der Antenne zeigt der Satfinder nun in Echtzeit die Signalstärke in Prozent anb. So kannst du die Antenne zunächst horizontal und dann vertikal Feinjustieren, bis der Ausschlag am Satfinder maximal ist.
Anschließend solltest du am TV noch testen, ob ein Empfang möglich ist. Dann kannst du den Satfinder wieder ausstecken.
Hier findest du beliebte Modelle eines Satfinders für Camping Sat-Anlagen:
Sat-Schüssel ohne Satfinder ausrichten
Für die Grobjustierung der Schüssel kann ein Sat-Kompass helfen, der wie ein regulärer Kompass funktioniert, auf dem die Richtung der gängigen Satelliten jedoch markiert ist.
Häufiger nutzt man heutzutage aber Apps, die abhängig von deinem Standort genau anzeigen, in welcher Richtung Astra 19,2 (Atra 1) oder ein anderer Satellit deiner Wahl liegt. Hierfür eignen sich Apps wie Satellite Finder, ASTRA SAT Finder, DishPointer, SatFinder, satelliten finder astra 19.2 und viele mehr.
Die letzte Feinjustierung ist etwas mühsamer, da du hier am Fernseher anhand der Programmqualität die Signalstärke beurteilen musst und unter Umständen die Antenne noch etwas nachstellen musst.
Manuelle oder vollautomatische Camping Sat-Anlage: was eignet sich für wen?
Vollautomatische Sat-Anlagen sind, wie wir schon erklärt haben, teurer. Dafür richten sie sich ganz automatisch aus, was Aufwand spart. Wir haben hier eine Übersicht zusammengestellt, für wen sich welche Variante besonders gut eignet.
Eine vollautomatische Camping-Satellitenanlage eignet sich …
… wenn du häufig den Standort wechselst
… wenn du häufig fernsiehst
… wenn du das Ausrichten per Hand vermeiden möchtest
… wenn du die Sat-Anlage fest auf dem Wohnwagen oder Wohnmobil installierst und möglichst einfach ausrichten möchtest
Eine manuelle oder halbautomatische Camping-Satellitenanlage eignet sich …
… wenn du eine kostengünstige Lösung suchst
… wenn du nur selten den Fernseher nutzt
… wenn du lange am gleichen Standort bleibst
… wenn du eine möglichst leichte Sat-Anlage suchst
… wenn der Zeitaufwand für das Ausrichten dich nicht stört
Signalqualität optimieren bei schlechtem Empfang
Viele von uns kennen es: Die Sat-Anlage ist endlich ausgerichtet, die Programme lassen sich perfekt empfangen – und dann ist auf einem die Qualität wieder deutlich schlechter. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, um die Signalqualität zu optimieren:
- Der richtige Standort: Wenn Hindernisse wie Bäume, Gebäude oder ein großes Sonnensegel das Signal einschränken, ist die Anlage sehr empfindlich gegenüber Störungen durch das Wetter. Ideal ist, wenn in Richtung des Satelliten nur freier Himmel über der Satellitenantenne ist.
- Ausrichtung: Hast du nach manueller Ausrichtung immer wieder Probleme mit einer schlechten Signalqualität, kann sich ein Satfinder lohnen, der die Signalstärke optimiert.
- Verstärker: Ein Verstärker kann genutzt werden, um die Signalstärke zu erhöhen. Sie sind besonders sinnvoll, wenn du sehr lange Kabel nutzt, die das Signal abschwächen können.
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