Zelten unter kalten Bedingungen

Frau mit Zelt im Wald
Nur mit der richtigen Ausrüstung macht Zelten bei Kälte Spass

Zelten bei niedrigen Temperaturen – worauf kommt es an?

Auch beim Zelten gilt der Grundsatz, es gibt kein schlechtes Wetter, höchstens schlechte Kleidung oder schlechte Ausrüstung. Zelten unter kalten Bedingungen kann sehr viel Spaß machen. Entscheidend sind die Ausrüstung und das Wissen, wie es trotz extremer Kälte und Minustemperaturen mollig warm wird.

Das Zelt

Das Zelt sollte für niedrige Temperaturen geeignet und komplett verschließbar sein. Es muss starke Winde und Schnee aushalten können. Es sollte idealerweise Schneelappen an den Apsiden besitzen und das Außenzelt sollte bis zum Boden reichen. Fenster, mit Moskitonetzen müssen abdeckbar sein, damit die Kälte und die Feuchtigkeit draußen bleiben. Die Lüfter sollten auch eine ausreichende Sauerstoffzufuhr ermöglichen, wenn das Zelt eingeschneit wird. Die Belüftung sollte möglichst gut sein, um Feuchtigkeit im Zelt zu verhindern. Bei Minusgraden kann Feuchtigkeit zu erheblichen Problemen führen. Besonders im Winter ist es wichtig, dass sich ein Zelt schnell, mit wenigen Heringen und auch mit Handschuhen aufstellen lässt. Im Gegensatz zum Sommer muss man im Winter nahezu alles im Zelt unterbringen. Es bietet sich an, ein Zelt mit viel Volumen, aber einer kleinen Stellfläche auszuwählen. Eine große Stellfläche erfordert mehr Befestigung und dauert beim Aufbau länger.

Die Ausrüstung

Wer bei niedrigen Temperaturen oder sogar Minusgraden zelten möchte, sollte unter keinen Umständen auf eine ausreichend dicke Isomatte verzichten. Eine Matte mit einer Stärke von mehr als drei Zentimetern bietet Kälteschutz beim Liegen. Die Matte kann aus Vollschaum oder aus Daunen bestehen. Der Schlafsack wärmt am besten, wenn die Größe passt. Ein Schlafsack aus Daunen bietet eine angenehme Wärme, muss allerdings unter allen Umständen trocken bleiben. In nassem Zustand wärmen Daunen nicht. Kunstfaser wärmt auch in nassem Zustand bis zu 70 Prozent. Der Schlafsack sollte einige Zeit vor dem Schlafen gehen ausgebreitet werden, damit sich die Füllung entfalten kann. Insbesondere bei Daunen ist ein regelmäßiges Aufschütteln besonders wichtig. Zusätzliche Wärme bietet ein Inlett im Schlafsack. Ein Seideninlett wiegt gerade einmal einhundert Gramm und bietet ein Temperaturplus von drei bis fünf Grad. Zusätzlich schützt eine Dampfsperre, ein sogenannter „Vapour Barrier Liner“, den Schlafsack vor Feuchtigkeit durch Schwitzen. Die Mumienform bietet Wärme für den Kopf und ein Wärmekragen sorgt dafür, dass die Wärme im Schlafsack bleibt.

Mollig-warm im Zelt – trotz Eiseskälte draußen

Zelte im Schnee
Bei Schnee überlebt man nur mit der richtigen Ausrüstung

Wer bei kalten Bedingungen zelten möchte, sollte grundsätzlich lange Unterwäsche tragen. Socken, Mütze und Handschuhe steigern die Wärmeleistung des Schlafsacks und schützen ihn vor den Hautfetten. Wem das nicht reicht, kann auch weitere Kleidungsstücke tragen, lieber mehrere dünne übereinander als ein dickes Kleidungsstück. Auch hier empfiehlt sich die Zwiebeltechnik. Besonders kälteempfindliche Füße, werden durch spezielle Füßlinge herrlich warm. Wärmen kann man sich im Schlafsack hervorragend mit einer Wärmeflasche oder einem Wärmebeutel mit heißem Wasser. Eine angenehme Wärme erzeugen auch heiße Steine. Diese legt man neben das Feuer, wenn man eins hat, bis sie warm sind und dann in den Schlafsack. Aber Vorsicht, die Steine nicht zu heiß werden lassen. Eine Wärmeflasche hat den Vorteil, dass man morgens Wasser trinken kann, das nicht eiskalt ist.

Da der Körper Energie benötigt, um Wärme abzugeben, sollte man nie hungrig ins Bett gehen. Scharfe Gewürze wie Ingwer und Chili kurbeln den Kreislauf an und lassen das Blut durch Hände und Füße fließen.

Tipp: die Kleider für den nächsten Tag bringt man im Packsack des Schlafsacks unter und nutzt ihn als Kopfkissen. So sind die Sachen schon ein bisschen vorgewärmt, wenn man sie am nächsten Morgen anziehen möchte.